Zum Inhaltsverzeichnis Liebe & Tod

Die weinende Fee

16.06.2000

Plötzlich ich sie vor mir seh',
die zauberhafte kleine Fee,
mir lauter liebe Worte sagend
und nach meinen Wünschen fragend.

"Gib meine Heidi mir zurück,
ihre Wärme, unser Glück.”

Hoffnungsvoll seh' ich sie an,
da fängt die Fee zu weinen an:

"Alles kann ich für dich tun,
doch die Toten müssen ruh'n.
Niemand kann, beim besten Willen,
dir jemals diesen Wunsch erfüllen!”

"Dann bring mich zu ihr, jetzt sofort,
an den geheimnisvollen Ort!”

Doch die Fee weint immer noch:

"Mußt es tragen, dieses Joch.
Auch dazu hab' ich keine Macht,
hab' an anderes gedacht.”

"And're Wünsche hab' ich nicht!”

Tränennaß auch mein Gesicht,
seh' die Fee enttäuscht entschweben,
konnt' nichts tuen für mein Leben.

Doch sie kam noch mal zurück,
Hoffnung lag in ihrem Blick:

"Ich könnte dich vergessen lassen,
du würdest neuen Mut dann fassen!”

"Ich danke dir, du liebe Fee,
aber so, wie ich es seh',
wär' das vergeb'ne Liebesmüh',
denn vergessen werd' ich nie!”

Mit ihrer Weisheit nun am Ende,
entfernt die Fee sich jetzt behende,
schaut traurig noch einmal zurück,
kein Hoffnungsschimmer mehr im Blick.