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Herbst


Damals, als die Liebste starb,
schien die Wintersonne sacht,
jetzt fallen Blätter auf ihr Grab,
vom Regen glänzend naß gemacht.

Böig dreht der Wind im Kreise,
Blätter wirbeln rund und hoch,
Klagelieder klingen leise,
fast lautlos, doch ich hör' sie noch.

Die kühle Näße mich durchdringt,
erfaßt mein Sinnen und mein Herz,
niemand sie zurück mir bringt,
ich spür' fast körperlich den Schmerz.

Der Herbst, so neblig, trüb und grau,
so wolkenreich und kalt und naß,
paßt stimmungsmäßig ganz genau,
zu meinem Innern, leer und blaß.