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Seelenherbst


Es regnete ohn' Unterlaß,
Kälte zog durch mein Gewand,
der Grabstein glänzt' im klaren Naß,
als ich an ihrem Grabe stand.

Die Bäume spiegelten sich d'rin,
und meine traurige Gestalt.
Alles, alles zog mich hin,
zog mich nieder mit Gewalt.

Wie das rote Laub der Buche,
wirbelt' es mir im Gehirn,
verzweifelt war ich auf der Suche,
nach dem, was mir verloren ging.

Der Regen rann mir durch's Gesicht,
vermischte sich mit Tränen,
und im nebeltrüben Licht,
stand ich allein mit meinem Sehnen.

Nur das Grablicht, flackernd rot,
mußt Symbol für Leben sein,
doch alles andere war tot,
Herbst zog in die Seele ein.