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Todestag


Die Zeit stand still vor einem Jahr,
still, wie meine Heidi war,
der schlimmste Tag in meinem Leben,
konnt' nichts mehr tun, ihr nichts mehr geben.

Eingebrannt in meinen Sinnen,
-die Tränen durch's Gesicht mir rinnen-
das letzte Bild, im Tode klar,
friedvoll, wie sie immer war.

Und als man sie am selben Tage,
abgedeckt auf einer Trage,
aus uns'rer Wohnung trug, ganz sacht,
hätt' ich mich beinah' umgebracht.

Ich wollt' ihr einfach nahe sein,
wollt' nicht bleiben – hier allein,
wollt' mit ihr teilen, weiterhin,
auch den Tod, das war mein Sinn.

Ein paar Menschen gibt's jedoch,
die irgendwie mich brauchen noch.
So habe ich das aufgeschoben,
doch keinesfalls es aufgehoben.