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So ein Tag

Aufgestanden früh am Morgen,
hatte erst 'mal keine Sorgen,
fingen etwas später an,
als er klemmt, der Drang vom Darm.

Beim Frühsport dann das Kreuz verrenkt,
verstaucht auch noch das Handgelenk,
beim Duschen leicht die Haut verbrannt
und gegen einen Schrank gerannt.

Beim Frühstück dann verschluckt und - hustend -
quer durch's Zimmer Krümeln prustend,
auf dem Teppich ausgerutscht,
voll in den TV geflutscht.

Auf dem Weg zur S-Bahn - klar
zunächst das Wetter trocken war.
Mittendrin fängt's an zu gießen,
in die Schuh' tut Wasser fließen.

S-Bahn kommt natürlich nicht,
ist noch lange nicht in Sicht.
S'ist immer so bei schlechtem Wetter,
mein Hals vor Ärger immer fetter.

Endlich kommt er doch, der Zug,
des Pechs ist aber nicht genug,
kein freier Sitzplatz ist zu sehen,
jetzt muß ich halt bis Frankfurt stehen.

Natürlich steht in dem Gedränge
ein Knoblauchfreund in voller Länge,
genau frontal, Gesicht zu mir,
es riecht auch noch etwas nach Bier.

Die Einfahrt in den Hauptbahnhof
verzögert sich dann etwas noch,
weil irgendwo ein Draht gerissen,
man hat viel Zeit jetzt zum genießen.

Ich weiß nicht wie, bin ganz benommen,
schlußendlich doch noch angekommen.
Auf die Frag': "Wie geht es heute ?"
wurd' ich des Wahnsinns fette Beute.

Hab' jetzt ein kleines Zimmerlein
so ganz und gar für mich allein,
die Wände sind schön weich, elastisch,
ich fühl' mich ehrlich ganz phantastisch.

Ausnahmsweise bin ich heute
wieder einmal bei Euch, Leute.
Wenn ich jetzt fertig mit dem Reim,
bringt man mich zurück in's Heim.