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Das gläserne Grab

30.05.2000

Von Düsterkeit bin ich befallen,
übermächtig Seelenpein,
in tiefes, schwarzes Loch gefallen,
bin mit meinem Schmerz allein.

Täglich stehe ich am Grab,
schau hinunter wie durch Glas,
denk an das, was sie mir gab,
zärtlich' Lieb' im Übermaß.

Seh' sie liegen, schwarz gekleidet,
elegant und wunderschön,
wie für ein großes Fest bereitet,
auf das wir heute abend geh'n.

Die Lippen rot gemalt wie immer
dezent geschminkt auch ihre Wangen,
ein wenig Schmuck, ein wenig Glimmer,
"Seh' ich gut aus?” Ein wenig Bangen.

Ein leichtes Lächeln im Gesicht,
ein unerklärlich sanftes Sehnen.
Der Blick auf sie sich mir verwischt,
weil meine Augen voller Tränen.