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Christliche Nächstenliebe

Das Erste, was der Pfarrer hatte,
war eine stramme Morgenlatte,
weil ihm ein Traum der Himmel schenkte,
der das Blut zum Schniedel lenkte.
Am Bette stand ein Ministrant,
dem sich der Pfarrer zugewandt.
„Mein Sohn, nun sei schön brav und fromm,
bis ich mit meiner Latte komm'“.
Das Hemdchen hob er hoch dem Knaben,
und tat sich an sei'm Enddarm laben.
Dann bat er Gott noch um Vergebung
in der frommen Überlegung,
daß er als Gottesmann auf Erden,
für's Lieben nicht bestraft kann werden.
Dann segnet er den Ministrant,
und gibt zum Dank ihm warm die Hand:
„Es trösten dich mein Stab und Stecken,
und wasch' dir aus dem Hemd die Flecken.
Für deine Sünd' erteil' ich schon
kraft meines Amts Absolution“.